Edition Mariannenpresse in der UB

Die Edition Mariannenpresse war eine der Berliner Plattformen, welche jungen zeitgenössischen Künstlern die Möglichkeit darbot ihre Erstlingswerke qualitativ hochwertig in einer Auflage von 80 bis 350 zu veröffentlichen. Künstler und Schriftsteller hatten aufgrund der Projektförderung ihre Textplakate, Mappen oder auch Bücher nicht nur nach ihren Vorstellungen zu verwirklichen, sie waren auch maßgeblich an der Produktion beteiligt. Welche junge Künstler dieses Privileg erhielten wurde von einer Jury bestehend aus erfahrenen Künstlern, Schriftstellern und Büchermachern festgelegt. Alle hergestellten Exemplare der Erstlingswerke wurden von den Künstlern der Edition Mariannenpresse nummeriert und handsigniert.

Die Edition Marienpresse war auf staatliche Förderung, sowie finanziellen Mitteln der Stadt Berlin und Gelder von privaten Investoren angewiesen. Für die Vielfalt der verschiedenen Publikationen erhielt das Projekt Edition Mariannenpresse sogar den V.O. Stomps Preis. Dennoch sorgten Absatzprobleme dafür, dass dieses Projekt nach 29 Jahren nicht mehr fortgeführt werden konnte.

Sammlung an der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin

Die größte Sammlung der gedruckten Erstausgaben der Edition Mariannenpresse findet man heute an der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin (UB). Die Universitätsbibliothek wurde 1952 von Wieland Schmitt, dem langjährigen Direktor der UB gegründet. Von 1965 bis 1994 war die UB eine Pflichtexemplarbibliothek. Dies bedeutet, dass jede in Berlin gedruckte Publikation ein Pflichtexemplar kostenfrei der Universität zur Verfügung stellen muss.

Die UB besaß somit alle von der Edition Mariannenpresse veröffentlichten Druckwerke vom Beginn im Jahr 1979 bis 1994. Nach der dem Der UB der Status der Pflichtexemplarbibliothek für West-Berlin Ende 1994 entzogen wurde und der Auftrag zur Archivierung regionaler Buchprodukte endete, bekam die bis dato komplette SammlunFU-Berling einige Lücken. Trotz dieser Umstände sammelte die UB weiterhin Künstlerbücher und Berliner Handpressen. Die war zwar keine Aufgabe der wissenschaftlichen Universitätsbibliothek, diente den Berliner Künstlern aber als willkommene Plattform.

Im Jahr 2012 erhielt die UB eine großzügige Spende in Form von etwa 30 Titeln der Edition Mariannenhof aus den Jahren nach 1994. Dieses Geschenk komplettierte den Bestand, welches die UB zum Anlass nahm eine Sonderausstellung zu veranstalten.