Blechbearbeitung

Die Blechbearbeitung führt zu Halbzeugen und Endprodukten, sie erfolgt im flachen Zustand. Es gibt hierfür unterschiedlichste Verfahren, die nicht nur dem Schneiden oder Abkanten von Blechen, sondern auch der Oberflächenbearbeitung und -veredelung dienen.

Quelle: http://www.duden.de

Grundsätzliche Verfahren der Blechbearbeitung
Beim Zuschneiden von Blechen kommen das Brennschneiden, das Plasma-Schmelzschneiden, das Laser- und Wasserstrahlschneiden, das Nibbeln (Stanzen), das Scherschneiden und das Sägen zum Einsatz. Spezielle Werkzeuge sind unter anderem die Blechschere und die Blechtafelschere. Nach dem Zuschneiden folgen die nachgeschalteten Prozesse. Hier lassen sich folgende Verfahren unterscheiden:

  • Tiefziehen
  • Bohren
  • Biegen und Abkanten
  • Punzierung
  • Walzprofilieren oder Rundwalzen
  • Kragenziehen

 

Das Verbinden von Blechen ist ebenfalls bedeutsam, gängige Verfahren sind Schweißen, Nieten, Löten, Falzen, Kleben, Schrauben und Durchsetzfügen.

Besonderheiten der Blechbearbeitung
Durch die Wärmebehandlung und die mechanische Bearbeitung sowie durch das Walzen verformen sich Bleche leicht,was ungewollte Unebenheiten verursacht. Je nach Dicke und Werkstoff lassen sich diese Unebenheiten hydraulisch oder auf Rollenrichtanlagen beseitigen, der Prozess heißt Richten. Die Ebenheitstoleranzen nennt die DIN EN 10029, wobei zwischen der normalen Klasse N und den eingeschränkten Ebenheitstoleranzen der Klasse S unterschieden wird. Zu beachten ist bei der Blechbearbeitung zudem das der Einsatzzweck der Bleche, der zur Wahl bestimmter Verfahren führt. So ist das Laserschneiden besonders bei einer komplexen Teilegeometrie vorteilhaft, wobei ein Laserstrahl verschiedenste Stärken von Fein- und Dickblech absolut gratfrei schneiden kann. Dabei bleiben auch die Oberfläche fast immer komplett kratzerfrei, das kostenintensive Nachbearbeiten von Schnittkanten entfällt. Laserschneiden ist zudem so flexibel, dass Serien ebenso wie Einzelstücke jederzeit ohne große Rüstkosten wieder produziert werden können.

Weitere Verfahren der Blechbearbeitung im Detail
Beim Abkanten von Blechteilen kommen CNC-gesteuerte Abkantpressen zum Einsatz, die je nach Stärke der Bleche einen ausreichend hohen Anpressdruck leisten müssen. Damit bleibt die Winkligkeit auch bei Dickblechen über die komplette Abkantlänge sichergestellt. Schweißen kommt für komplexe Baugruppen infrage, darunter aufwendige Maschineneinhausungen, Präzisionsteile aus Edelstahl sowie Einzelstücke aus verschiedenen Stahlsorten. Zu den wichtigsten Schweißverfahren zählen MAG, WIG und MIG. Die Oberflächenbearbeitung kann durch Glas- oder Sandperlenstrahlen, galvanisches Verzinken, Pulverbeschichten, Chromatieren, Schleifen oder Polieren erfolgen. Das gewählte Verfahren richtet sich nach dem Material des Bleches und nach der erforderlichen Güte. Bleche können aus unterschiedlichsten (beinahe aus allen) Metallen bestehen, daher sind diese Differenzierungen nötig. Sehr dünne Bleche unter 60 µm Dicke sind Folien (Aluminiumfolie, Blattgold, Stanniol). Das Vorläuferprodukt für Bleche sind Brammen, die aus einem Blockguss- oder Stranggussverfahren stammen. Anschließend entstehen Fein- und Grobbleche, Feinbleche sind weniger als drei Millimeter stark. Diese Bleche müssen dann für vielfältigste Anwendungen bearbeitet werden. Hauptabnehmer sind die Fahrzeugtechnik (~42 % aller Bleche), die Metall- und Eisenindustrie (~20 %) und die Elektrotechnik (~15 %). Darüber hinaus gibt es diverse weitere Einsatzbereiche von Blech.